[This is the official press release (in German) on the recent EIA study award that I have received for my PhD on biodiversity offsets.]
Für ihre Dissertation über die Regulierung von Eingriffen in die Umwelt hat Marianne Darbi, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR), den UVP-Studienpreis 2016 erhalten. Der mit insgesamt bis zu 5.000 Euro dotierte Preis geht an herausragende Forschungsarbeiten rund um das Thema Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP). Er wurde Ende September von der Gesellschaft für die Prüfung der Umweltverträglichkeit (UVP-Gesellschaft) verliehen. Marianne Darbi hatte die unabhängige Jury mit einer weltweiten Typisierung von Ausgleichsmaßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt überzeugt.
In ihrer Forschungsarbeit hat sich Marianne Darbi mit den so genannten Biodiversity Offsets beschäftigt. Hinter diesem Begriff verbergen sich Maßnahmen, die die negativen Auswirkungen von Eingriffen in die Umwelt, etwa durch Bauvorhaben oder Infrastrukturprojekte, ausgleichen sollen. Nach diesem Ansatz wird der Verlust von biologischer Vielfalt nach Eingriffen an einem Ort durch Maßnahmen zur Steigerung der biologischen Vielfalt an einem anderen Ort ausgeglichen. Neben gesetzlich geregelten Maßnahmen entwickelt sich aktuell auch eine Vielzahl freiwilliger Kompensationsansätze. “Diese Vielzahl neuer Maßnahmen ist nicht nur positiv zu bewerten, denn es hat sich daraus eine Kontroverse entwickelt, die den Schutz der biologischen Vielfalt zum Teil sogar blockiert”, erläutert Marianne Darbi. “Mit meiner Arbeit wollte ich deshalb eine Systematisierung vornehmen, die eine verlässliche Bewertung unterschiedlicher Ausgleichsmaßnahmen möglich macht.”
Dies ist der jungen Wissenschaftlerin gelungen. Weltweit hat sie sich unterschiedliche Beispiele für gesetzlich geregelte und freiwillige Ausgleichsmaßnahmen angesehen. Mehr als 70 Fallbeispiele beschreibt sie in ihrer Dissertation, verortet sie geografisch, führt die Besonderheiten auf. Auf Basis einer intensiven Literaturrecherche und durch den Kontakt zu einem weltweiten Netzwerk von Experten und Praktikern hat Marianne Darbi eine Typologie der Ausgleichsmaßnahmen für den Schutz der biologischen Vielfalt entwickelt. Damit wird zum einen die Vielfalt und Komplexität von Biodiversity Offsets weltweit deutlich. Die Typologie macht die unterschiedlichen Ansätze aber auch besser vergleichbar, Erfolgsfaktoren und Hemmnisse lassen sich ableiten, Vor– und Nachteile der verschiedenen Ausgleichsmaßnahmen werden deutlich.
Die Jury lobte die thematische Tiefe und Breite der Dissertation sowie das klar strukturierte Vorgehen, die reflektierte Aufbereitung der Ergebnisse und ebenso die gute Visualisierung, die zum Verständnis beitrage.
Mit dem UVP-Studienpreis werden alle zwei Jahre herausragende Abschlussarbeiten im Themenfeld planerische Umweltvorsorge ausgezeichnet. Der Preis wird von der Gesellschaft für die Prüfung der Umweltverträglichkeit (UVP-Gesellschaft) in verschiedenen Kategorien verliehen und ist mit insgesamt bis zu 5.000 Euro dotiert. Die UVP-Gesellschaft fördert als Fachverband seit über 25 Jahren die Umweltvorsorge und alle dazu benötigten Planungs– und Managementinstrumente.
Kontakt im Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung:
Dr. Marianne Darbi, Telefon: (0351) 46 79–223, E-Mail: M.Darbi[im]ioer.de
Weitere Informationen:
Mit dem Biodiversity Offsets Blog hat Marianne Darbi im Zuge ihrer Dissertation (Titel: “Between regulation and voluntary commitment — Development of a typology of biodiversity offsets using an internet and expert based approach”) eine weltweite Plattform für Information und Austausch zum Thema Ausgleichsmaßnahmen erstellt.
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